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Ausgewählte und kommentierte Auszüge aus dem Sonnabendprogramm

Sonnabend ausgehen? Klingt gut, oder? Aber nach einem kurzen Fleddern des Angebotes, komme ich zu folgendem Resultat:
  • Fahrt nach KIEL zur Tierbefreienungs-Norddemo ("Aktionstag für die Befreiung der Tiere ... weil Tierausbeutung allgegenwärtig ist") - Wenn ich da mitfahre, werde ich wieder anfangen, Fleisch zu essen. Ausschließlich und am liebsten blutig.

  • HGichT im Goldenen Salon vom Hafenklang. Ich fürchte allerdings, dass ich die dafür notwendigen Drogen weder der Art noch der Menge nach konsumieren kann und möchte.

  • "5 Jahre Komet in der Erichstasse". Live: "DM Bob" (Garage-Altmeister aus HH). DJs: VJ Wasted, DJ Wuchtbrumme (Fidel Bastro), "the one & only" Baster (Baster's Beatbox). Dazu Tombola und Super Trink Spar Menüs. Logischerweise im Komet. Klingt für mich irgendwie nach Alkoholvergiftung ...

  • Konzert im Centro Sociale: "Le Roi et Moi" (Lo-Fi/Electrofolk aus HH). Davor/Danach DJs: Café Bukarest, Prosecco Nation - Die Band natürlich ohne eigene Seite, die MyShit-Absonderung macht blind und kann akustisch wenig überzeugen.

  • Konzert im Linken Laden: "Shellycoat" (Punkrock aus HH) + "All Aboard" (Punkrock aus Mönchengladbach) + "Commercial Suicide" (HC aus Braunschweig) - Die erzkonservative Variante, keine Überraschungen, die hätten alle schon weit vor 1990 langweilig geklungen. Und wie Punk ist eigentlich MyShit? Glaubt man den Konzertanten des Abends ungefähr so Punk wie Facebook. Immerhin hat Commercial Suicide eine eigene, wenn auch armselig bestückte Domain, die Sachen liegen dann aber hier, wo ein Eisernes Kreuz als Favicon benutzt wird, für größere kapitalistische Organisationen Werbung gemacht wird, auf nackige Tätowierte bei suicidegirls-com verlinkt wird und so ... voll Punk halt.

  • Fussballverherrlichung in Wilhelmsburg - Wenn man was Positives sagen will: Das ist immerhin weit weg.

  • Elektro mit mehr als 8bit find ich immer unlecker, weil ich zu alt bin. Das ist bedauerlich aber nicht zu ändern.

  • 8bit von Sputnik Booster, was aber ratzefatze langweilig wird - Drums & Violin von "Schlakra" aus St. Gallen/Schweiz, was aber in der Theorie besser klingt als in der Praxis. Wo? Na, auf Vollpunkmyspacefreiewagenplätzeanarchieundso, Baby. DIY rulez. - "Mule Spareparts" sind so langweilig, dass eine Myshit-Seite vollkommen angemessen ist. - Das Ganze in der Fährstr. 105, also eine weite Anreise ins südliche Ausland und die Fahrt ist dabei wahrscheinlich noch das Unterhaltsamste.

Wenn jetzt jemand glaubt, das sei deprimierend, dann guckt mal ins Kinoprogramm ... Soll ich noch Theater, Oper und so'n Zeug abgrasen? Kneipe? Oder vielleicht einfach zuhause bleiben?

Schicke Scheibe

Nicht nur konnte ich dem Herrn Adrett mit Begleitung lauschen und mit seiner Gattin plauschen, nein, als Vorgeschmack auf das neue Album gab's auch noch diese schicke Scheibe:
Schicke Scheibe: 5 Lieder mit Krawatte von Fred Adrett
Schicke Scheibe!

Neidisch? Am 23. Apr 2010 in der Bar 227, Hamburg, gibt's vielleicht noch eine zu ergattern ... nix wie hin.

Nicht jede Vergangenheit war eine bessere Zeit

Gepflegter Alte Herren Abend im Übel & Gefährlich
Gepflegter Alte Herren Abend im Übel & Gefährlich

Wie immer: Vorgruppe Scheiße, ausgefallener Soundcheck, Gitarre ständig daneben, miese Ansagen - aber ich mag die Musik, der sehr bassige Sound kam mir auch entgegen. Und irgendwie klingt Fehlfarben immer noch moderner und frischer als viele andere. Nur "Ein Jahr" müssen sie nun wirklich nicht spielen.

Boring old farts? NoMeansNo!

Nach zweieinhalb Jahren waren die kanadischen Hardcorerentner mal wieder in der Fabrik. Und irgendwie war es wie immer: Ohne Vorgruppe rauf auf die Bühne, zwei Stunden großartige Musik und dann mit artigem "Vielen Dank" wieder weg. Keine Ahnung, wie die das machen, aber das kommt immer noch glaubwürdig rüber. Es knallt und bratzt, es hämmert und trommelt, dass die zahlreich erschienen älteren Mitmenschen nicht nur auf aufgrund der Temperaturen ins schwitzen kommen. Sogar in meiner Gegend bei den armeverschränkenden Stoffeln rund um das Mischpult - ist Kopfnicken und ab und an ein zuckenes Bein zu bemerken.

Und ein Mixer, der die Gitarre - außer an wenigen ausgewählten Stellen - permanent konsequent wegregelt, wenn sie zu hören ist. Das ist vorbildlich.