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Dreimal Punk in drei Tagen.

Leider geht es nicht so weiter. Aber immerhin schon mal.

Donnerstag gab es im Knallhart den Auftakt:

  • Cleansweep (Punkrock aus Hamburg)
    Stellt euch vor, Kuno hat die Anwesenheit seines auf die 40 zugehenden Sohnes satt. Da es mit dem Oldiemagazin auch nicht so richtig läuft, muss der Statthalter aber nach dem Auszug seine Brötchen selber verdienen. Wie der Vater ist aber auch der Sohn einer normalen Berufstätigkeit eher abgeneigt ... also sagt, der Alte zu seinem Sohn: "Hör mal, du musst jetzt selbst für dich sorgen, die Scorpions suchen einen Rhythmusgitarristen, hübsch dich mal ein bisschen auf, dann schenke ich dir auch meine alten Flying-V-Gitarren aus dem Keller." Auf die Gitarren war Kuno Junior schon immer scharf, also rasch ein scorpionsmäßiges Outfit zugelegt, die Körpergröße auf die erforderlichen 1,48 cm eingedampft, die alten Gitarren geschnappt und losgefahren. Leider verfahren. Nicht bei den Scorpions, sondern bei einer anderen Band gelandet. Geld gibt das zwar nicht, aber dank oder trotz Soloverbot hat es immerhin zur "Ausscheidung in der Vorrunde bei Emergenza 2006" gelangt. Ein ehrenwerter letzter Platz, alles andere ist bei einer solchen Veranstaltung auch indiskutabel. Im Knallhart hatte dann der Verstärker genug von den Flying-V's. Klang auch gleich viel besser. Irgendwie lustiger Abend.



Freitag dann ins Størte:

  • Suburban Scumbags (Skate-Punk aus Kiel)
    Konservativer Haudrauf-Aber-lieber-nicht-so-dolle-Punk. Als Anfang OK.

  • Piazza Dropout(HC-Punk aus HH)
    Endlich mal wieder! Abgesehen von den zu langen Pausen, die z. T. deutlich länger als die 20-bis-maximal-107-Sekunden-Stücke waren, ging das ganz gut zur Sache. So hatte ich Konzerte im Størte schon früher gerner als 0815-Punk. Gibt es wahrscheinlich am 06. Jan. 2007 im Planet Subotnik nochmal.

  • Pommes Brutal (Punk aus HH und Kiel, allerletztes Konzert)
    Eigentlich ganz netter Punkrock, aber so die ganz große Trauer über die Auflösung wollte sich beim mir nicht einstellen.


Gestern dann noch in die Rotte Flora:

  • Dellwo
    Von denen habe ich nur die letzten paar Stücke mitbekommen, aber das hat dann auch ausgereicht. Und mir fällt gerade wieder ein, dass ich keine MySpace-Seiten mehr verlinken wollte und deshalb höre ich damit mitten auf der Seite auch auf.

  • Turbostaat
    Die früher von mir sehr geschätzte Band aus Flensburg fand ich beim letzten Konzert am gleichen Ort schon doof, das hat sich diesmal - leider - bestätigt. Ständiges Quatschen von "Deutschpunk machen" erzeugt noch lange keinen Druck. Das geht alles überhaupt nicht mehr nach vorne los. Nennen wir es also beim Namen: Deutschrock. Langweilig. Immerhin (noch?) ohne Gitarrensoli. Wenn's damit soweit ist, reicht es vielleicht zur Vorgruppe von BAP.



Heute dann mal zuhause.

Statt Abwärts: Leatherface / Kommando Sonne-nmilch

Abwärts war bzw. ist krank. Tournee abgesagt. In diesem Fall: Was für ein Glück, Plan A also hinfällig (Abwärts kann ja dann nachgeholt werden.) Während meine KollegInnen mehr oder weniger unlustig zur Weihnachtsquälereifeier gingen (bei mir ca. Plan Z, noch hinter Besuchen von Fußballspielen), machte ich mich auf, Plan B umzusetzen. In der Fabrik war es ziemlich leer, aber ich würde mal sagen: Selber schuld.

jensenfrankseuche
  • Den Opener machten Kommando Sonne-nmilch, oder besser gesagt ein paar Reste davon. Eigentlich waren die ja immer - im Gegensatz zu OmaDackelArschBlumenHölleHansBlut - relativ zurückhaltend, aber gestern gab es zeitweilig doch ein ganz schönes Brett. Großartig! Vieles hatte ich noch nicht gehört, das lässt hoffen, dass im nächsten Jahr aus der Ecke Neues kommt.

  • Zwischendurch spielte "Death in the Family", klang wie schon mal gehört, nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht überzeugend.

  • Leatherface habe ich schon oft, aber auch oft in sehr unterschiedlicher Qualität erlebt. Gestern kam Frank Stubbs im Original "Jensen-Rachhut-Kostüm" auf die Bühne und hat so eine Art Leistungsschau gemacht. Fast alle Hits und ein paar unbekanntere Sachen, aber immer volles Brett. Der Hammer. Quasi so wie früher, aber keinesfalls langweilig. Mir und dem restlichen Mob hat es gefallen. (Cummins hütte mich kaum wieder erkannt, aber der hat meinen Plan C umgesetzt: ein Videoschnipselvortrag von Kuttner in der Gaussstraße.)

Ganz gegen meine Gewohnheit habe ich dann sogar noch Devotionalien erstanden: Das Plakat zum Hörspiel Der Seuchenprinz. Ein deprimierendes Nebelbild mit dem Spruch "Jeden Tag so tun, hält keiner aus. Wenn die Haltung fehlt, verkleidet man sich eben und kränkelt." Womit ja irgendwie der Kreis zur Weihnachtsfeier wieder geschlossen ist.

Jasagen und Neinsagen

Im Thaliatheater gab es einen Abend für Führungskräfte. Eine Stück für eine Puppe, 4 SchauspielerInnen und Dr. Jürgen Kuttner. Im Prinzip geht es darum den Beweis zu führen, dass in heutigen Unternehmensschulungen die Brecht'sche Theatertheorie radikaler umgesetzt wird, als der olle BB sich das hätte vorstellen können. War gut.

Die Puppe berichtet kurz wie er seinen Bruder Günther Messner am Berg verloren hat, dann wird der Zuschauer mitten ins Seminar für Führungskräfte geschmissen. Brutal werden die Probleme der einzelnen mit MitarbeiterInnen aufgedeckt, immer leicht am Rand der Hysterie wird Rollenspiel um Rollenspiel durchgezogen. Im Prinzip ohne tatsächliche Lösung wird das Jasagen oder Neinsagen gefordert, herausgepresst, geübt ... wie immer die Entscheidung/Antwortet auch lautet: am Ende wird ins Tal gestürzt, wer den ordnungsgemässen Ablauf stört. Dann funktioniert Brecht sogar ohne Text.

(Mehr Info)

HUAH!

Vorgestern war HUAH! wieder auf der Bühne. Im Grüner Jäger gaben sich u. a. die Originalmitglieder Knarf Rellöm, Bernadette La Hengst und Nixe die Ehre. Die Stimmung war gelassen, HUAH! war HUAH! und irgendwie war es sehr nett, wenn auch ein bisschen retro.

Planet Subotnik rockt nicht

Gestern waren Tod im Strandkorb, deren alten Bassisten ich wirklich vermisst habe, und Lady Boy, deren Bassistin besser nicht sänge, im Planet Subotnik. Das Konzert war eigentlich ganz OK, der Laden nicht. Mehr Leute, als dem Konzert folgen können, werden reingelassen, null Sauerstoff (dagegen ist das Størte ein Frischluftparadies!), latente agressive Atmosphäre und teures Bier. Ich war da wohl schon lange nicht mehr.

Kaffee.Satz.Lesen 33 fällt für mich aus.