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Blogs sind keine Blumen

Meine Mitbewohnerin hat die Pflanzen vorbildlich gepflegt. Mein Blog hingegen lag die letzten Wochen unbeaufsichtigt brach, da ich zwar während der Tour Wien-Bratislava-Budapest-Kekscemet-Balaton-Wien jede Menge Geraffel auf dem Fahrrad hatte, aber ein Computer plus irgendwie geartete Internetverbindung gehörte nicht dazu.

Aufmachen den Laden!

Nach dem ich mich hier ja schon über die Strukturen bei Couchsurfing gemosert habe, bricht da gerade der Irrsinn los. Die Frustrierten und oft von den komischen Strukturen und Ähnlichem behinderten AktivistInnen rotten sich bei OpenCouchsurfing zusammen, um das Ruder noch rumzureißen. Die ersten Reaktionen u. a. derer, die gemeint sind, lässt aber nichts Gutes befürchten. Wenn aber tatsächlich gar nichts passiert, stehen da etliche passionierte Couchsurfer im Regen. Was sollen die dann tun, außer "from scratch" eine neue Software zu basteln?

Wenn die Software - und die sich auf dieser Basis entwickelnde Gemeinschaft - besser ist, kann das auch funktionieren. Derzeit mag Couchsurfing als Webanwendung noch die größte Attraktivität haben, aber der Code ist eher Schrott, der Server gerade mal wieder offline und neue Features gibt es eigentlich nicht. Dabei ist insbesondere das Groupsystem eher Web 0.5 als in irgendeinerweise zeitgemäss. Daneben gibt es weder finanzielle Transparenz noch irgendwie nachvollziehbare Entscheidungsstrukturen. Vielleicht ist die Zeit der von einem einzelnen Gründer (und seinen Freunden) zusammengehackten und betriebenden Netzwerke einfach vorbei. Bei HC scheint es diesen Ärger mit dem Gründer schon eine Weile zu geben, aber da stecke ich nicht drin.

Solange die Idee überlebt, ist das eigentlich auch völlig Wurst. Also aufmachen den Laden oder schlimmstenfalls eigene Wege gehen.

Warum passiert hier eigentlich nix?

Gute Frage. Nomeansno war jedenfalls wie immer der Hammer. Ist aber auch schon her.

Auch wenn sich die deutsche Blogosphäre auf der re:publica selbst gefeiert hat, musste ich unlängst beim Durchklicken meiner "sonstigen Bloglinks" (also die, die nicht zu den ca. 15 im RSS-Reader abonnierten gehören), dass ich nix verpasst habe. Gähnende Langeweile. Statt hier einsam und allein auf einem mehr oder weniger ungelesenen Blog rumzufrickeln, habe ich mich hingegen in letzter Zeit mehr an einem lebendigen Projekt beteiligt. Das rockt irgendwie mehr. Leider zeichnet sich dort ab, dass mit closed Scource und einem quasi geheimen Führungszirkel weitergewurschtelt wird. So was mache ich unfreiwillig für Geld, um meine Miete zu bezahlen, aber nicht in meiner freien (wie in Freiheit) Zeit. Also trete ich wohl in die Reihen der (aktiven) User zurück.

Wie ich dann den nerdigen Teil meiner Zeit verschwende, weiß ich noch nicht. Regelmässigeres Bloggen wird es aber wohl nicht werden.

Kotzen möchte man ...

Wenn man mal von einem weiteren Blog den RSS-Feed zur Beobachtung abonniert, stößt man zwangsläufig auch auf neue Dreckschleudern Informationsquellen. So bringt mich Die wunderbare Welt von Isotopp zu einem Interview in der Netzzeitung, in dem ein "Verfassungsschützer Heinz Fromm" unreflektierten Unfug verbreiten darf, der darauf hinausläuft, dass wenn man schon nicht foltern darf, anderswo foltern lässt.

Interessant ist eigentlich nur Fromms folgende Bemerkung zu Hinweisen aus der Bevölkerung:

Das BfV hat zu diesem Zweck ein besonderes Hinweistelefon eingerichtet, das bisher leider nur in geringem Maß in Anspruch genommen wird.


Man sollte die Nummer raussuchen und darauf hinweisen, dass Menschen wie Heinz Fromm aktiv dabei sind die Grundlagen des (sogenannten) Rechtsstaates zu unterminieren. Bei der Gelegenheit, kann man die Bundestrojaner Schäuble & Beckstein (Angriffe auf bzw. Aktivitäten gegen das Grundgesetz), die Abschiebungsfetischisten wie Schünemann (rassistisch motivierte Gewalttaten) und dergleichen mehr gleich mitmelden. Dreckspack.

Oder vielleicht lieber auch online keine Zeitungen mehr lesen.

Nachruf

Zwei meiner (bisherigen) Einträge unter "Klicken" haben sich erledigt:


  • Schmidt liest Proust
    Dieses Projekt war ja von vorneherein zeitlich begrenzt. Es war eine tolle Idee und es hat Spass gemacht, das zu verfolgen. Danke, Jochen! (Und ggf. wird sich das gegenglueck mal bei einer Lesung outen.)

  • Überlaufen zu Linux
    Das Linuxlog hat die Grätsche gemacht. Viel ist da nicht passiert, vielleicht war es einfach zu unzuspezifisch ... keine Ahnung, schade, aber das wird uns Linuxer nicht wirklich aufhalten.