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Schweine.

"Und gehe weiter in die Landschaft,
die keine andere Arbeit hat,
als auf das Verschwinden des Menschen zu warten."
Heiner Müller, Der Auftrag


Die Politik schenkt der Atomindustrie weitere Milliarden . Wohlgemerkt nicht ihre eigenen, sondern die der Allgemeinheit. Atommüllendlagerung für umme. Es geht also weiter, die jahrzehntelang festgeschlossenen Augen bleiben zu und es wird weiter ver sich weiter bedient.

Lesebefehl: Die weißen Sümpfe von Wittmar - Eine kurze Geschichte des Atommüllendlagers Asse II, über den Artikel schreibt Isotopp zurecht: "Er ist lang und er macht wütend."


Die Länge sollte man aushalten. Weil der Artikel vieles so schön anschaulich erklärt. Am Ende kommt dann noch raus, dass der Artikel eigentlich schon von 1978 stammt. Und dass es immer schon klar war: Asse 2 ist nicht nur ungeeignet, sondern die Einlagerung von Atommüll dort ist ein Verbrechen. Und zwar Massenmord, der bislang ein versuchter ist, aber das kann sich täglich ändern. Es wird auch nicht besser, wenn es noch 15 Jahre dauert.

Die Wut dann aber ruhig rauslassen - Beispiel für eine verpasste Chance:

Ernst-Henning Jahn, der langjährige CDU-Landrat des Landkreises Wolfenbüttel*, zu dem die Asse gehört, hat mich mit meinen MitschülerInnen in den 80ern mal mit rotem Kopf angebrüllt, weil wir seine Rechtfertigungsreden für Asse 2 anzweifelten. Und der sich dann spuckend ereiferte, dass die "Umweltverschmutzung" durch Antiatomparolen an jeder freien Wand rund um die Asse, ja wohl das eigentliche Problem seien. Heute frage ich mich, ob unsere pazifistische Grundhaltung und die Höflichkeit gegenüber älteren Amtsträgern, gerechtfertigt waren. Es wäre vermutlich besser gewesen, dem Mann, der sich auch sonst durch nichts qualifizierte, einfach auf die Fresse zu hauen und seinen Teil an Atommüll zu Fressen zu geben.

"Leben in diesem trüben Menschenbrei
Mit glücklichen Idioten vor dem Bildschirm"
Heiner Müller, Notiz 409


*Update 09.06.2011: Der Mann ist von mir in der ursprünglichen Version des Beitrags fälschlicherweise für "bereits verstorben" erklärt worden. In den Kommentaren wurde ich darauf hingewiesen, dass er lebt und seine Umgangsformen aktuell "nett" sein soll.

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Comments

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Meier on :

Ich habe den Verstorbenen gestern im Autohaus Wolfenbüttel getroffen und mich sehr nett mit Ihm unterhalten...

Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten!

gegenglueck on :

Lustigerweise hat mir mein Vater das auch gerade erzählt, aber ich habe diesen Hinweis hier auf den Mann vergessen. Ich werde es im Artikel korrigieren, danke für den Hinweis. (Zum Glück bin ich so selten in WF, dass es mir wohl erspart bleibt, über die Realisierung der implizierten Drohung im echten Leben nachdenken zu müssen.)

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